Schottland, Tag 14 (Samstag, 6.9.)
Wir sind nochmal nach Edinburgh gefahren, weil ich in die Burg wollte. Vielleicht erinnert ihr euch, dass es vor 2 Wochen keine Tickets mehr gab, daher hatten wir dieses Mal frühzeitig versucht, Tickets zu bekommen und dieses Mal hatte es auch geklappt. Wir sind wieder auf den gleichen Campingplatz wie beim ersten mal Edinburgh gefahren, nur dass es dieses Mal in unmittelbarer Nachbarschaft eine Gruppe gab, die als Gemeinsamkeit das Campen und das Dienen in der Navy hatten. Die haben Tom sofort ins Herz geschlossen ❤️ und sie haben Rum gesoffen – oder um es very british auszudrücken: haben das eine oder andere alkoholische Getränk zu sich genommen 🤭. Auf die Frage, warum die denn in Schottland Rum trinken, war die Begründung: „weil wir in der Navy waren“. In Großbritannien war es bis in die 70er Jahre wohl so, dass jeder in der Navy (zumindest die, die auf dem Schiffen dienen) pro Tag (!!!) 1 Pint Rum (= 570 ml) und 1 Gallone Bier bekommen haben. Es ist mir schleierhaft, wie die Briten in diesem Zustand überhaupt etwas getroffen haben – oder kampfbereit gewesen sind. Egal. Ich erinnere mich jedenfalls nicht an kriegerische Handlungen (Hinweis: Falkland war 1982 – es lebe das Internet 😊), was vielleicht auch besser so war.
Jedenfalls waren wir heute im Edinburgh Castle und was soll ich sagen: es war voll ☹ Wirklich so richtig. Das macht keinen Spaß. Wir sind dann nur kurz die schottischen Kronjuwelen anschauen und haben um 13 Uhr zugeschaut, wie eine Kanone abgeschossen wird (war früher die Info, dass es 13 Uhr ist 🙄, sozusagen eine Art DCF77 Signal 😎 oder Atomuhr, die die exakte Zeit angibt).










Ansonsten sind wir schnell wieder geflüchtet zum Campingplatz – auf dem Tom wieder zum Rum trinken eingeladen wurde und sich ein Teil meines Lästermaterials verabschiedet hat (Hanna und Pia): sie wollten, weil sie am Montag Vormittag die Fähre nach Calais von Dover aus nehmen, schon mal ein Stückchen zufahren und auf der Strecke übernachten. Die Übernachtung fand dann – ein Schelm, wer Böses dabei denkt – in York statt. In York wohnen 4 Jungs, die vor ca. 1,5 Wochen in Inverness auf einem Campingplatz rausgeflogen sind. Ihr erinnert euch??? Soweit ich Info bekommen habe, geht es den beiden Mädels gut 😊 und sie sind wohlbehalten auf der Fähre angekommen. Dieses Mal scheinen sie nicht rausgeworfen worden zu sein.
Kaum waren die Mädels weg, hat Tom (mit leerem Magen) Essen bestellt – von Pommes mit Käse über Pommes mit Bratensoße zu Fisch und ein komisches Gericht, in dem ein halb gekochtes Ei mit Haggis (Schafsmagen) ummantelt wurde und dann frittiert. Die Schotten frittieren sowieso alles – z.B. gibt es auch frittierte Pizza. Schon recht komisch.


Überhaupt das britische Essen: gewöhnungsbedürftig und ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich auf ein Brot freue, das man nicht mit 2 Fingern auf die Dicke einer Briefmarke quetschen kann 😊




Ganz zu schweigen von den obligatorischen Erbsen, die überall mit dabei sind… ☹️
Dafür sind jedoch die Nachtische auf jeden Fall essbar – und das meist sogar ohne Minze 🙂