Samstag, 07.08.: AKW Lubmin
Ich war mir ja nicht sicher, ob überhaupt jemand hier mein Geschreibsel lesen würde – aber anscheinend gibt es doch ein paar Leute, die das lesen 🙂 Es dürfen gerne mehr die Kommentarfunktion nutzen. Inzwischen habe ich auch ein Impressum eingefügt – darauf aufmerksam gemacht wurde ich durch jemanden, dem ich das beigebracht habe, dass auf jeder Webseite ein Impressum zu finden sein muss. Die Geister, die ich rief …. 🙂 (PS: danke, dass ich nicht gleich eine Abmahnung samt Unterlassungserklärung bekommen hab)
Zurück zum Urlaub: Als wir im Reiseführer die Stelle fanden, in der beschrieben wurde, dass man ein stillgelegtes Atomkraftwerk besichtigen konnte, war klar: da müssen wir hin. Nachdem wir genügend Mobilfunkempfang zusammengesucht hatten und ein Telefonat für die Anmeldung möglich war, ging es am Samstag los.
Das AKW Lubmin / Greifswald wurde zu DDR Zeiten ab den 1970-er Jahren geplant, damals liefen 5 Blöcke, 3 weitere waren im Bau. Die Blöcke 1-5 werden derzeit zurückgebaut, was allerdings noch die nächsten 40 (!) Jahre dauern wird. Und: dem Tourführer war wichtig, dass von diesem Abfall weniger als 1% strahlt. Hat er immer wieder betont. Der Rest wird beim Straßenbau verwendet. Also bitte verinnerlichen: immer differenzieren 🙂 Müll ist nicht gleich Müll …
Ernsthaft: der Tourführer ist seit wahrscheinlich 500 Jahren in diesem AKW tätig und natürlich überzeugter Anhänger der Atomkraft – und der Sicherheit eines AKWs. Kritische Nachfragen lässt man auf einer solchen Tour besser sein, Fukushima und Tschernobyl hatten andere Ursachen, da war auf gar keinen Fall das AKW schuld, sondern, um das Beispiel Fukushima zu nehmen, ein Erbeben samt Tsunami und Stromausfall. Aber mal ehrlich: wenn ich ein AKW bauen würde, müsste ich nicht dann solche Sachen als Risiko mit einbeziehen? Naja, ihr seht, ich bin kein Freund von Atomstrom – aber bevor es zu sehr ins Politische abgleitet, hier ein paar Impressionen von der Tour, zunächst von außen :
nicht sehr vertrauenserweckend 
Block 5 (war in Betrieb), muss zurückgebaut werden 
Block 7 und 8 – im Rohbau 
links Block 6, den wir besichtigt haben 
So, innen sieht man ganz viel Edelstahlrohre und Gedöns – ich versuche mal, die Bilder richtig zu beschriften 🙂 Allerdings nur als Vorwarnung: die Bilder geben leider nicht das wieder, was groß und massiv der Block tatsächlich ist.
Das Metallding um das Rohr herum ist dafür gedacht, dass das Rohr nicht (wie bei einem Wasserschlauch) rumschlägt und ausbricht .. 
Kommandozentrale als Bild 
Blick von unten nach oben an der Seite des Reaktor 
Wasserüberlaufbecken zur Kühlung 
Modell des Reaktors 
Das Innere eines Reaktors: die Stäbe, die man sieht, sind die Brennelemente 
Originalteile aus der Kommandozentrale. Wenn man 2 von 3 roten Knöpfen am rechten Bedienelement gleichzeitig gedrückt hat, erfolgte die Notabschaltung. 
