Sonntag, 10.04.22, Palmsonntag

Palmesel war heute morgen mit der Uhrzeit 6:30 Uhr Dani – also wirklich, wie kann man nur so lange schlafen? 😁. Ich war mindestens schon ein paar Minuten eher wach 😊.

Bevor ich euch heute von meinem Tag erzähle, muss ich vorab noch was klarstellen: Dani und ich laufen nicht den ganzen Weg, sondern nur mal 5 Tage, bis wir an Gründonnerstag dann hoffentlich in Greifswald landen, von wo es dann Karfreitag wieder nach Hause geht. Sofern ich bis dahin Auto fahren kann und in der Lage bin, ein Kupplungspedal zu drücken 🤗 Bis dahin werden wir dann so um die 100 km gelaufen sein.

Aber zum heutiges Tag: Meine Güte, tun mir die Füsse weh… (und die Füsse fangen heute ausnahmsweise knapp unterhalb des Halses an 🙂) Wir sind heute „nur“ 20 km gelaufen (hüstel, wir haben über den Fahrradweg ca 3 km abgekürzt) und haben dafür knapp 35.000 Schritte gebraucht. Das war die Kurzfassung. Für die Langfassung einfach weiterlesen…

Abfahrt war für 8 Uhr bei Danis Onkel Heinz geplant. Weil aber Onkel Heinz viel und gerne redet, hat sich das ganze verschoben und wir waren dann erst gegen 9:30 Uhr in Kamminke (Onkel Heinz hat uns hingefahren) und was soll ich sagen? Der erste Kilometer war der schlimmste. Als wir aus dem Auto ausgestiegen sind, wurden wir mit einer gefühlten Windstärke von 780 empfangen und der Weg führte zunächst am Strand entlang. Ob ihr‘s glaubt oder nicht: sowohl Dani als auch ich haben es geschafft, über den Strand zu laufen OHNE EINE EINZIGE MUSCHEL AUFZUHEBEN 😎.

Es war durch den Wind extrem kalt und ich habe mich gefragt, wie ich als Frostbeule das durchstehen soll. Dazu noch sandiger Untergrund, was das Laufen nicht gerade einfach macht. Das gab sich aber nach dem ersten Kilometer, da wir da einen Weg eher im Landesinneren genommen haben. Insgesamt war ich froh über meinen Zwiebellook und meine Mütze. Durch das Laufen wurde einem schon warm. Hier ein paar Bilder vom Weg:

Wer braucht schon Kopfsteinpflaster, um zur Kirche zu gelangen??? 🤔 Gummistiefel tun es auch 😊

Wettertechnisch hatten wir heute echt Glück: wir hatten 2x einen sehr kurzen Regenschauer, ansonsten wechselnd bewölkten Himmel mit relativ viel Sonnenschein ☀️. Die Temperaturen waren eher im unteren Bereich (schätzungsweise 8 Grad, mit Wind minus 15 🥶) . Und immer, wirklich immer!!!!, kommt der Wind von vorne…

Nach der Mittagspause fiel das Laufen dann immer schwerer, trotzdem haben wir nach ca. 5,5 Std. die Stadt Usedom erreicht. Hier sagen sich gefühlt Fuchs und Hase gute Nacht und wir haben nur mit Müh und Not ein Cafe gefunden, das geöffnet hat. Und genau eine Gaststätte, in der wir was zu Abend gegessen haben. Generell waren wir heute eher im ländlichen Teil unterwegs, in dem wir wenig Kulinarisches gefunden haben. Nicht mal das obligatorische Fischbrötchen. Das wird sich morgen hoffentlich ändern, wenn wir wieder am Wasser entlang laufen.

Übernachten werden wir heute im Pfarrhaus der Stadt Usedom. Die nehmen Pilger auf gegen ein geringes Entgelt. So sieht dann ein Schlafplatz aus (Schlafsäcke sind von uns)

Vielleicht noch ein oder zwei Worte zu meinen Füssen (im tatsächlichen Sinn): ich merke von den Muskeln her, dass ich was getan habe. Ich habe 1 Blase, bei der ich vermute, dass sie daher rührt, dass ich das „R“ und das „L“ auf den Socken ignoriert habe. 🙄 Dadurch waren die Nähte an der falschen Stelle. Ansonsten habe ich komischerweise ein heftiges Ziehen in der Kniekehle und der Spann tut weh, jeweils nur links. Es ist wohl so, dass bei solchen extremen Gewalttouren die (altersbedingten?) Schwachstellen zutage treten 😬. Ich hoffe, dass sich das morgen während des Laufens einigermaßen wieder gibt.

So, jetzt wünsche ich euch eine gute Nacht und morgen einen guten Wochenstart in die neue, kurze Arbeitswoche.

Buon camino

PS: nachdem ich das ganze hier am Handy tippe, bitte ich, evtl. Rechtschreibfehler zu entschuldigen.

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